Konferenz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste anlässlich des 20. Jahrestags der Verabschiedung der Washingtoner Prinzipien
1998 hatten sich über 40 Staaten und zahlreiche nicht-staatliche Organisationen auf die „Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden“ verständigt. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste veranstaltet zwei Jahrzehnte später eine Fachtagung unter dem Titel „20 Jahre Washingtoner Prinzipien: Wege in die Zukunft“.
Die Konferenz wird vom 26. bis 28.11.2018 im Haus der Kulturen der Welt, Berlin stattfinden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste.
Tagung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste "Raub und Handel"
Jedes Jahr im Herbst veranstaltet das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste eine Fachkonferenz. Unter dem Titel „Raub & Handel. Der französische Kunstmarkt unter deutscher Besatzung (1940–1944)“ werden in diesem Jahr vom 30. November bis 1. Dezember namhafte französische und deutsche Experten über den systematischen Kunstraub in Frankreich referieren und die Resultate der Recherchen in beiden Ländern zu diesem Themengebiet zusammentragen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und den Konferenzflyer finden Sie hier.
FRÜHJAHRSTREFFEN ARBEITSKREIS PROVENIENZFORSCHUNG e.V.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – eine der international führenden Institutionen auf dem Gebiet der Provenienzforschung – waren vom 24. bis 26. April 2017 Gastgeber des Frühjahrstreffens des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Forscherinnen und Forschern aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA, die sich in ihren Treffen aktuellen Forschungsfeldern der Provenienzforschung widmen. Die Themenschwerpunkte des Treffens in Dresden wanden sich der Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu, in der Themen wie die Auslagerungen von Kunstwerken, Kriegsverluste, Rückführungen aus der Sowjetunion, die sogenannte Schlossbergung und schließlich auch Entziehungen nach DDR-(Un-)Recht eine Rolle spielten.
Weitere Informationen zum Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. finden sie unter arbeitskreis-provenienzforschung.org.
Das Programm zum Frühjahrstreffen des Arbeitskreises Provenienzforschung finden Sie hier sowie hier die Pressemitteilung.
„Adelsschätze" – Geschichte und Schicksal von Schlosssammlungen in Sachsen und Böhmen
Tschechisch-deutsche Tagung vom 20. – 22. Oktober 2016 im Schloss Děčín in Zusammenarbeit mit Schloss Weesenstein
Die wissenschaftliche Tagung (im Rahmen des Kooperationsprogramms zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik durch die Europäische Union gefördert) bot intensive Einblicke in eine Vielzahl böhmischer und sächsischer Adelssammlungen von ihren Anfängen über ihre wechselvolle Geschichte im 20. Jahrhundert bis hin zu ihrer heutigen Präsentation und Erforschung.
Weitere Informationen zu dem EU-Projekt „Adelsschätze – Die Lust am Sammeln in Sachsen und Böhmen (2016 – 2018)“ finden Sie unter https://www.schloss-weesenstein.de/de/schloss-weesenstein/eu-projekt/.
Hans Posse
Hans Posse (1879-1942) prägte als Direktor die Gemäldegalerie in Dresden, er engagierte sich als Kurator für die zeitgenössische Kunst – und er war Adolf Hitlers „Sonderbeauftragter für Linz“. Das ganze Spektrum seiner Tätigkeiten und die Person Posse in all ihrer Ambivalenz zu beleuchten, war das Ziel der von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am 5. und 6. Dezember 2013 veranstalteten Tagung.
Posse, der von 1910 bis zu seinem Tod der Dresdner Gemäldegalerie vorstand, war und ist umstritten. Gefördert von Wilhelm von Bode trat der erst gut 30jährige Kunsthistoriker sein Amt in Dresden an. Er führte die Gemäldegalerie leidenschaftlich und er hatte Visionen; Visionen, die nicht immer auf Gegenliebe stießen. Darüber hinaus agierte Posse u.a. als Kommissar des Deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig und prägte die Internationale Kunstausstellung 1926 in Dresden. Mit seinen Plänen für einen Galerieneubau und vor allem mit seinen Erwerbungen zeitgenössischer, später als „entartet“ diffamierter Kunst zog er sich den Zorn konservativer und reaktionärer Kritiker zu. Obwohl Posse sich nach dem Regierungsantritt der NSDAP 1933 keineswegs als Kämpfer für die „entartete“ Kunst profilierte, stand er weiter im Fokus der Kritik. Diese Stimmen sollten erst verstummen, als er 1939 von Adolf Hitler zum „Sonderbeauftragten für Linz“ ernannt wurde, um für ein gigantisches, nie realisiertes „Führermuseum“ in Linz an der Donau Kunstwerke zusammenzutragen. Dafür betätigte er sich zum einen als Großeinkäufer auf dem internationalen Kunstmarkt, zum anderen bediente er sich aber auch an beschlagnahmtem Besitz jüdischer Sammler. Dresden wurde durch ihn zu einem wichtigen Ort im NS-Kunstverschiebesystem.
Aus Anlass des 15. Jahrestages der Washingtoner Erklärung 1998 mit ihren Leitlinien zum Umgang mit beschlagnahmten Kunstwerken veranstalten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden diese Tagung, die sich erstmals umfassend, auch über die Zeit des Nationalsozialismus hinaus, der Rolle Hans Posses im Kunst- und Museumsbetrieb widmete.
In zwölf Vorträgen beleuchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich das ambivalente Wirken des Kunsthistorikers, Museumsdirektors und Sonderbeauftragten für das "Führermuseum" in Linz unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Die Tagungsbeiträge wurden in Buchform veröffentlicht.
Das Tagungsprogramm finden Sie hier.