Erwerbung einer Zeichnung aus dem 17. Jahrhundert
01. September 2017Erwerbung einer Zeichnung aus dem 17. Jahrhundert
Dem Freundeskreis der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verdankt das Kupferstich-Kabinett einen bedeutenden Neuzugang. Durch eine umfangreiche Spendenaktion konnte eine großformatige Dresden-Ansicht aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für die Sammlung erworben werden. Bei der auf 1645 datierten Zeichnung „Panoramaansicht von Oberloschwitz ins Elbtal, im Hintergrund Dresden“ handelt es sich um eine der frühesten Darstellungen Dresdens, die den Blick auf die Stadt und seine Umgebung freigibt.
Die Frage nach der Identität des Künstlers bleibt vorerst ungeklärt. Möglicherweise ist dieser im Umkreis von Wilhelm Dilich (um 1572–1650) zu suchen. Dillich, der seit 1625 im Dienst des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. tätig war, hatte seit 1627 die Vorlagen für die von Kilian Fabritius ausgeführten 17 Stadtansichten der Dekoration des Riesensaals im Dresdner Schloss angefertigt.
Die Zeichnung nimmt eine Schlüsselstellung zwischen diesen frühesten sächsischen Stadtansichten und der erst im 18. Jahrhundert mit den Prospekten Johann Alexander Thieles (1685–1752) und Bernardo Bellottos (1722–1780) wieder einen Höhepunkt erlebenden Vedutenmalerei ein. Den reichen Grafikbestand an Landschaftsansichten des 17. Jahrhunderts ergänzt die Arbeit auf besondere Weise.
Das Werk wird bis zum 24. September 2017 im öffentlich zugänglichen Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts ausgestellt sein.